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Pressemitteilung vom 19.12.2025

Rückkehr zum einheitlichen Grundsteuer-Hebesatz

Ratsentscheidung verteuert das Wohnen in Dortmund 

Der Rat der Stadt Dortmund hat am Abend des 18. Dezember 2025 beschlossen, bei der Grundsteuer wieder zu einem einheitlichen Hebesatz zurückzukehren. Aus Sicht von Haus & Grund Dortmund hat diese Entscheidung erhebliche Auswirkungen auf den Dortmunder Wohnungsmarkt. Denn Wohnen wird dadurch spürbar teurer. 

Konkret soll der Hebesatz für Wohngrundstücke ab Januar 2026 von derzeit 625 Prozent auf 800 Prozent steigen. Im Gegenzug wird der Hebesatz für Nicht-Wohngrundstücke von aktuell 1.245 Prozent auf ebenfalls 800 Prozent abgesenkt. Die Entlastung im gewerblichen Bereich wird damit fast vollständig durch die gestiegenen Belastungen bei Wohnimmobilien ausgeglichen. Da die Grundsteuer über die Betriebskosten abgerechnet wird, treffen die durch den Rat beschlossenen höheren Kosten Mieter und Eigentümer gleichermaßen. Denn steigende Hebesätze wirken sich unmittelbar auf die Nebenkosten aus und erhöhen die finanzielle Belastung des Wohnens. 

Dennis Soldmann

Nebenkosten entwickeln sich zu zweiter Miete 

Neben der Wiedereinführung des einheitlichen Hebesatzes führen weitere Entscheidungen des Rates zu spürbar steigenden Nebenkosten. So wurden in derselben Sitzung nicht unerhebliche Erhöhungen bei den Abwasser-, Müll- und Straßenreinigungsgebühren beschlossen. 

Dennis Soldmann, Geschäftsführer von Haus & Grund Dortmund, ordnet diese Entwicklung mit den Worten: „Das derzeit größte Problem auf dem Wohnungsmarkt sind nicht die Kaltmieten“ ein und ergänzt: „Diese werden von den vielen kleinen und mittelgroßen Vermietern in der Regel sehr fair und moderat gestaltet. Schließlich sind sie an langfristigen und vertrauensvollen Mietverhältnissen interessiert. Hinzu kommt, dass die Politik Kaltmieten ohnehin zunehmend begrenzt. Zum eigentlichen Problem entwickeln sich hingegen die Nebenkosten, die sich seit Jahren immer stärker zu einer zweiten Miete entwickeln.“ 
 

Wohngrundstücke in Dortmund werden mit rund 21 Millionen Euro mehr belastet 

Haus & Grund Dortmund hatte bereits im Vorfeld der Ratsentscheidung vor einer Rückkehr zu einheitlichen Hebesätzen gewarnt. Nach Berechnungen des Verbandes führen einheitliche Hebesätze von 800 Prozent dazu, dass Wohngrundstücke in Dortmund insgesamt mit bis rund 21 Millionen Euro stärker belastet werden. Die Vereinheitlichung der Hebesätze führt zwar nicht zu höheren Einnahmen der Stadt, aber zu einer Umverteilung zu Lasten des Wohnens. 

Aus Sicht von Haus & Grund Dortmund liegt eine zentrale Ursache dieser Entwicklung in der Ausgestaltung der Grundsteuerreform auf NRW-Landesebene. Die Möglichkeit, strukturelle Bewertungsunterschiede bereits über die Steuermesszahl auszugleichen, wurde nicht genutzt. Stattdessen wurde die Verantwortung auf die Kommunen verlagert, die nun zwischen rechtlicher Unsicherheit und politischen Zielkonflikten entscheiden müssen. 

„Uns ist klar, dass der Rat seine Entscheidung auch aus Sorge vor möglichen Rückzahlungen getroffen hat. Im schlimmsten Fall hätten diese bis zu 28 Millionen Euro pro Jahr betragen können. Dennoch hätten wir uns eine mutigere Entscheidung im Sinne der privaten Eigentümer sowie der Mieterinnen und Mieter gewünscht“, zeigt sich Soldmann enttäuscht. 

Haus & Grund Dortmund appelliert an Politik und Verwaltung, die Folgen dieser Entscheidung ernsthaft zu evaluieren. „Wenn Vermieten dauerhaft wirtschaftlich unattraktiv wird, schadet das am Ende auch den Mieterinnen und Mietern. Denn bezahlbares Wohnen entsteht nicht durch immer höhere Belastungen, sondern durch klare und verlässliche Rahmenbedingungen“, so Soldmann abschließend.

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