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Förderung durch die Stadt Dortmund

Wichtige Schutzmaßnahmen bei Starkregenereignissen

In den letzten Jahren haben Starkregenereignisse in Dortmund deutlich zugenommen. Hauptgrund dafür ist die Klimaveränderung. Im Jahr 2008 verursachte ein solches Ereignis in weiten Teilen der Stadt Dortmund starke Schäden. Zum damaligen Zeitpunkt ging man davon aus, dass es sich hierbei um ein sogenanntes „Jahrhundertereignis“ handeln und so schnell nicht wieder vorkommen würde.

Als es im Jahr 2014 erneut zu einem ähnlichen Starkregenereignis kam und teilweise dieselben Grundstückseigentümer betroffen waren, nahm dies die Stadtentwässerung zum Anlass, das Beratungsangebot zur Starkregenvorsorge zu verbessern und auszubauen. Durch die Unterstützung des Rates der Stadt Dortmund konnte der Beratungsumfang deutlich gesteigert werden. Mit Laura Althöfer, Malte Kuka und Leonie Schödl beraten heute drei Mitarbeiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung die Eigentümer im Stadtgebiet zum individuellen Schutz vor Starkregen. Vor Kurzem wurde das Förderprogramm zum Schutz vor Hochwasser und Überflutungen überholt und bis Ende 2026 verlängert. Ein Grund, in einem Interview mit den Mitarbeitern der Grundstücksentwässerung über das Förderprogramm und das Beratungsangebot zur Starkregenvorsorge zu sprechen.

Sie drei beraten jetzt schon seit einigen Jahren zu Schutzmaßnahmen rund um Starkregen in Dortmund. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen und wie fällt Ihr Zwischenresümee aus? 

Laura Althöfer: Nachdem sich anfangs überwiegend Grundstückseigentümer bei uns gemeldet haben, deren Immobilie bereits durch eindringendes Wasser geschädigt wurde, wenden sich inzwischen mehr und mehr Bürger an uns, die vorbeugend um eine Beratung bitten. Ein Grund dafür ist, dass die Bürger inzwischen wissen, dass sie mit teils geringem Aufwand an den richtigen Stellen ihr Gebäude proaktiv vor eindringendem Wasser schützen können. Wir bieten ihnen individuelle und persönliche Beratung vor Ort, auf dem eigenen Grundstück, an.

Habe ich als Grundstückseigentümer die Möglichkeit, im Vorfeld zu erkennen, ob mein Grundstück durch Starkregenereignisse gefährdet ist? 

Malte Kuka: Ja, durchaus. Die Stadtentwässerung bietet zum Beispiel auf ihrer Internetseite eine sogenannte Starkregengefahrenkarte an. Darauf kann jeder Immobilienbesitzer eigenständig nachsehen, wo im Dortmunder Stadtgebiet besondere Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen bestehen. Das ist jedoch kein Ausschlusskriterium. Entsprechend müssen zusätzlich weitere Gefahrenpunkte beachtet werden.

Welche Gefahrenpunkte sind das? 

Leonie Schödl: Ein wichtiger Gefahrenpunkt betrifft den Rückstauschutz. Denn bei stärkeren oder länger anhaltenden Regenereignissen steigt der Wasserspiegel im städtischen Abwasserkanal. Dadurch kann es ­ zeitweise zu einem Rückstau in die privaten Anschlussleitungen kommen. Deshalb wird in der Entwässerungssatzung der Stadt Dortmund auch auf die Verpflichtung der Grundstückseigentümer hingewiesen, Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau zu schützen. Das kann durch eine einfache Rückstauklappe oder eine Abwasserhebeanlage erreicht werden. Hier sollten Immobilienbesitzer sich im Vorfeld durch Fachleute beraten lassen, da ein falsch installierter Rückstauschutz zu erheblichen Schäden führen kann. Aber auch der Schutz vor Oberflächenwasser ist nicht zu vernachlässigen – besonders der von Kellerfenstern und -türen. Gefahren lassen sich hier oft bereits durch einfache Maßnahmen minimieren, beispielsweise durch Aufkantungen oder Überdachungen der Lichtschächte.

Hierzu gibt es ein aktuelles Förderprogramm der Stadt. Was beinhaltet es? 

Laura Althöfer: Gefördert wird die Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen auf Dortmunder Stadtgebiet. Dies umfasst Investitionen und Umsetzungskosten – das heißt sowohl Material- und Lieferkosten als Bau beziehungsweise Einbau durch Fachfirmen. Wer selbst Hand anlegt, kann sich zumindest die Material- und Lieferkosten erstatten lassen. Die maximale Förderhöhe pro Objekt beträgt 1.000 Euro. Förderfähig sind Maßnahmen wie Aufkantungen, Mauern und Bodenschwellen, druckdichte Türen, Fenster und Garagentore sowie Starkregen- und Hochwasserschutzsysteme, etwa Klappschotts oder Dammbalken. Auch die Überdachung von Lichtschächten und Kellerniedergängen, der Einbau von Rückstauverschlüssen und Abwasserhebeanlagen sowie – im Einzelfall – weitere geeignete Schutzmaßnahmen können gefördert werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Maßnahmen noch nicht umgesetzt wurden und nicht anderweitig gefördert werden.

Wer kann die Förderung beantragen? 

Malte Kuka: Die Förderung kann von allen Eigentümern, Eigentümergesellschaften und ­ Erbbauberechtigten in Anspruch genommen werden. Voraussetzung für die Förderung ist, dass das zu versteuernde Einkommen der Antragsteller unter einer ­ festgelegten Grenze liegt. Diese beträgt jährlich maximal 75.000 Euro für Einzelpersonen sowie bis zu 150.000 Euro für zusammen Veranlagte und juristische Personen. Weitere Informationen zum Förderprogramm, wie zum Beispiel die Förderrichtlinie oder auch dem Förderantrag, erhalten Interessierte auf der Internetseite der Stadtentwässerung.

Wie kann ich mit Ihnen in Kontakt treten und was kostet eine Beratung vor Ort? 

Leonie Schödl: Die telefonische Beratung zur Starkregenvorsorge sowie die vor Ort ist für jeden Grundstückseigentümer kostenfrei. Pauschallösungen und Ferndiagnosen sind in der Regel allerdings schwierig, deshalb möchten wir alle Eigentümer ermutigen, einen Ortstermin mit uns zu vereinbaren. Dann können wir gemeinsam das Grundstück auf mögliche Schwachpunkte in Bezug auf eine klimafeste Entwässerung überprüfen. Zusätzlich können wir die Rahmenbedingen für eine mögliche Förderung bei einem solchen Termin besprechen. Für die Grundstückseigentümer besteht nach diesem Gespräch allerdings keine Verpflichtung, tätig zu werden.

Die Kontaktdaten der Mitarbeiter der Stadtentwässerung lauten:

  • Frau Laura Althöfer
    Telefon: 0231 / 50 – 27841
  • Frau Leonie Schödl
    Telefon: 0231 / 50 – 16148
  • Herr Malte Kuka
    Telefon: 0231 / 50 – 26793

E-Mail:
Internet: dortmund.de/grundstuecksentwaesserung

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an unserem Seminar "Starkregenvorsorge lohnt sich! Schutzmaßnahmen für ein sicheres Grundstück.".

  • Mittwoch, 10.09.2025 um 17.00 Uhr
  • Elisabethstraße 4, 44139 Dortmund

Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Das Seminar ist für Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder zahlen 59,90!

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